Gehaltserhöhung abgelehnt? So gehst du gestärkt aus der Enttäuschung!
in bester Absicht
Du weist gute Verkaufszahlen vor, hast dein Aufgabengebiet in den vergangenen Monaten erweitert oder ein aufwendiges Projekt erfolgreich abgeschlossen? Spätestens jetzt wird dir bewusst, dass du mehr wert bist, als du im Moment bezahlt bekommst? Dann könnte das der passende Zeitpunkt sein, um mit dem Arbeitgeber über eine Gehaltserhöhung bzw. Gehaltsanpassung zu sprechen. Hast du dich erfolgreich verhandelt und ihr seid einig geworden, dann knallen die Sektkorken und du schmeisst eine Party!
Erwartungen erfüllen sich nicht immer
Was aber, wenn die Gehaltsverhandlungen ihr Ziel verfehlt haben oder du bei der jährlichen Gehaltsrunde einfach übersehen wurdest? Wie können wir mit dieser Enttäuschung umgehen, ohne den Mut zu verlieren, um bei der nächsten guten Gelegenheit erneut die Gehaltsanpassung zu verhandeln?
Wir haben – meistens unbewusst – eine Erwartungshaltung, dass sich die Dinge nach unserer Vorstellung entwickeln und gleichzeitig gehen wir davon aus zu wissen, wie sich Menschen in einer bestimmten Situation verhalten werden. Wenn wir erwarten, dass andere unsere Erwartungen erfüllen müssen, dann ist die Enttäuschung unvermeidbar. Da wir aber keine Kontrolle über unsere Mitmenschen haben, sind Enttäuschungen vorprogrammiert. Deshalb ist es wichtig, aus einer Enttäuschung zu lernen und gestärkt in eine neue Runde zu starten.
die Enttäuschung schmerzt
Dazu müssen wir verstehen, was im Hintergrund mit uns passiert. Um schnell über die Enttäuschung hinweg zu kommen, haben wir im real-life stets für alles eine logische Erklärung parat:
- wenn das Herzensprojekt gescheitert ist, dann geben wir den Umständen die Schuld, weil zu wenig Budget freigegeben wurde, weil der Zeitrahmen zu kurzfristig angelegt war oder die Kollegen nicht genügend zugearbeitet haben
- bei der verpassten Gehaltserhöhung liegt es an den Kollegen, die sich in Mittelpunkt geschoben haben oder am Chef, der das Engagement und die häufigen Überstunden ignoriert oder weil die Auftragslage es momentan einfach nicht hergibt
- zerbricht eine Kundenbeziehung, dann hat der Kunde immer höhere Forderungen gestellt, die wir im Sinne der Firma nicht mehr verantworten wollten
- oder gar unsere langjährige Partnerschaft, wir flüchten uns in Ausreden wie „es hat sich schon länger abgezeichnet, es ist besser so“
Was dabei verloren geht ist das Gefühl dahinter!!! Wo bleibt das Herz & Gefühl? Für aufkommende Gefühle wie Enttäuschung, Traurigkeit oder Scham bringen wir wenig Verständnis auf, weil wir es am besten nicht fühlen wollen. Diese Gefühle sind unangenehm und deshalb verdrängen wir.
- wie fühlt es sich an, wenn wir eine große Enttäuschung erleben, weil wir unser Herzensprojekt nicht zum Laufen gebracht haben?
- wo spürst du die maßlose Enttäuschung, wenn du wieder einmal übergangen wurdest?
- wie zeigt sich die Verletzung, wenn wir eine gute (Kunden-)Beziehung verlieren?
- wo in unserem Körper verspüren wir die Trauer, wenn wir vom Partner verlassen werden?
- wer bist du, wenn du nicht glücklich bist? Wie fühlst du, wenn du nicht glücklich bist, obwohl inzwischen feststeht, dass alles im Leben seinen Sinn hat und das Leben immer FÜR DICH ist?
einfach mal abtauchen…
Wenn wir es nicht annehmen, indem wir uns verbieten diese unangenehmen Gefühle zu fühlen, stumpfen wir ab!
Wenn du anfängst, in deinen Körper hinein zuhören und dich wiederfindest zwischen dem Tal der Tränen und dem Lachen, der Leere und der Hingabe, bist du mitten im Leben, alles ist im Fluss. Indem du dir erlaubst auch die unangenehmen Gefühle zu fühlen, lässt der Druck nach und Körper & Seele finden zurück in Balance.
Dadurch verlieren unangenehme Gefühle ihren Schrecken. Sie sind nicht mehr übermächtig und die schwere Energie wandelt sich in leichtere um, es transformiert! Schwere Gefühle können sich nicht mehr im Körper festsetzen. Das ist die beste Voraussetzung, um angstfrei neue Projekte, eine neue Gehaltsverhandlungsrunde oder Beziehungen anzugehen!
Man ist nicht enttäuscht von dem, was ein anderer tut (oder nicht tut), sondern nur über die eigene Erwartung an den anderen.
Zitat Ralf Kunke
was tun…?
um die Wut, die Trauer, den Schmerz und die Enttäuschung anzunehmen? Um im Fluss des Lebens zu bleiben und nicht zu versuchen, gegen äußere Situationen anzukämpfen?
6 lebensnahe Tipps…
- Me-Time: wenn sich ein Gefühl der Kälte, Leere oder Einsamkeit breit macht, dann schaff dir Freiraum, bau dir ein Nest und zieh dich für ein paar Stunden zurück. Wenn sich das Wochenende für eine längere Auszeit anbietet, dann gönn es dir!
- Verwöhn dich: hüll dich in eine kuschelige Decke und mach es dir auf der Couch bequem. Mir hilft als Herzenswärmer in diesen Momenten immer sehr gut eine Tasse heißer Kakao.
- Fühl dich selbst: lass alle Gefühle ankommen, Tränen dürfen kullern, denn auch die Verletzlichkeit, diese „Schwäche“ gehört zu uns. Wobei es eher eine „Stärke“ ist, dich anzunehmen, wie du bist! Und dann lass diese Gefühle los, lass die Vergangenheit los!
- Fang an dich zu bewegen, versuch es mit Tanzen und bleib mindestens 10 Minuten in der Bewegung: du wirst überrascht sein, wie sehr dich die Bewegung unterstützt, um angenehme Gefühle aufzubauen und wahrzunehmen.
- Summe leise oder sing laut: da unser Körper überwiegend aus Wasser besteht, versetzt die Vibration den Körper in eine positive Schwingung.
- Bleib noch ein bisschen in diesem angenehmen Gefühl und genieße deine innere Stärke!
up & down
So wie sich Ebbe und Flut abwechseln, wie die Jahreszeiten ineinander verschmelzen, so ist auch unser Leben ein auf & ab der Gefühle. Je mehr wir dagegen kämpfen und uns wehren, desto kräftezehrender wird es. Je mehr wir das Leben annehmen, ohne es zu bekämpfen, desto leichter fühlt es sich an, dann sind wir im Flow.
All das gehört zum Leben dazu. Wenn wir unseren Weg zurück zum Herz & Gefühl finden und wieder mal „weg von: ständiger Selbstoptimierung“ und „hin zu: annehmen, was gerade passiert“ kommen, dann sind wir mitten im Rhythmus des Lebens.
aufgeben ist keine Option…!
Wirf nicht die Flinte ins Korn, nur weil eine Sache nicht gelungen ist! Das Leben bietet jede Menge Möglichkeiten, wir müssen nur genau hinsehen, denn oft sehen wir den Wald vor Bäumen nicht! „Aufgeben ist keine Option“! Warum, das findest du hier im Blog.
Der englische Schriftsteller Alexander Pope drückte sich einmal aus:
„Gesegnet ist der, der nichts erwartet, denn er wird nie enttäuscht.“
PS: mein Buchtipp von Annemarie Postma „Finde, indem du zu suchen aufhörst“ Die heilende Kraft der Akzeptanz
Fühl dich von Herzen umarmt
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